wie alles begann…
Am Anfang stand in den 70er Jahren, nach einem verunsicherten 68iger Um- oder Aufbruch, vor allem die Sehnsucht nach Freiräumen für einen Generationswechsel, auch oder insbesondere in der Kultur.
Der Wunsch nach einem Bruch mit der heilen Welt der Kulturpaläste, also der staatlichen Kultur und der anständigen, bürgerlichen Welt des Guten, Wahren und Schönen – aber auch mit der Konsumkultur (vom Arztroman bis zum Schlager). Es ging aber auch um Themen wie Demokratisierung, Vergangenheitsbewältigung, Frieden schaffen, Emanzipation von Frauen, Schwulen, Minderheiten.
Wir haben nach neuen Modellen der Verbindung von Arbeit und Leben, kollektiver Arbeit, Nachhaltigkeit,
Umweltpolitik, gewaltfreie Pädagogik etc. gesucht und neue kulturelle Ausdrucksformen, insbesondere in der Musik, des freien Theaters und der Straßenkunst, aber auch in der Pädagogik und der Umweltarbeit (Antiatomkraftbewegung) gefunden.
Vor 40 Jahren entstanden die ersten Zentren, wo dies möglich schien – nämlich Freiräume für Kultur zu schaffen (zur Not besetzen). Vorreiter hier im Norden waren die Fabrik in Hamburg, das Pumpwerk in Wilhelmshaven und der Pavillon in Hannover, aber auch der Melkweg in Amsterdam, Christiania in Kopenhagen oder die Ufafabrik in Berlin.
Zuerst wurde die Kulturetage schwerpunktmäßig für Theaterarbeit, Tanz und Workshopkultur genutzt. Zunehmend dann auch für andere Kulturformen.1992 kam der Umbau der Halle als Theaterspielstätte – Schwerpunkt Tanztheater – Dank Landesmittel. Vorbilder waren in den nächsten 10 Jahren eher Kampnagel und das Theaterhaus Stuttgart. Der gesamte organisatorische Betrieb wurde über ABM-Stellen finanziert und war damit zeitlich begrenzt.